Barotrauma

Barotrauma beim Tauchen verstehen

Was ist ein Barotrauma?

Ein Barotrauma bezeichnet körperliche Verletzungen, die durch Druckunterschiede zwischen den luftgefüllten Körperhöhlen (wie Ohren, Nebenhöhlen und Lunge) und dem umgebenden Wasserdruck beim Tauchen entstehen. Es kann sowohl während der Abstiegs- (Kompressions-) als auch der Aufstiegsphase (Reverse Block) eines Tauchgangs auftreten.

Arten und Symptome eines Barotraumas

  1. Barotrauma des Trommelfells

    Ein Trommelfellriss oder eine Trommelfellperforation tritt auf, wenn Taucher beim Abstieg keinen ausreichenden Druckausgleich durchführen. Charakteristisch sind:

    • Plötzlich einsetzende, stechende Schmerzen.

    • Schwindel oder Benommenheit, die zu Desorientierung führen.

    • Vorübergehender Hörverlust in unterschiedlicher Schwere.

    • Eindringen von Wasser ins Mittelohr, was das Infektionsrisiko deutlich erhöht.

    Eine sofortige ärztliche Untersuchung ist entscheidend für eine effektive Behandlung und Vorbeugung von Komplikationen.

  2. Mittelohr-Barotrauma

    Wenn ein Taucher den Druckausgleich nicht richtig durchführt oder trotz Beschwerden weiter abtaucht, drückt der erhöhte Druck Blut und Flüssigkeit in die Mittelohrhöhle. Dieser Zustand wird als Mittelohr-Barotrauma bezeichnet und erhöht das Infektionsrisiko erheblich.

    Zu den Symptomen gehören:

    • Starke, stechende Schmerzen, die mehrere Tage anhalten können.

    • Ein Völlegefühl oder ein Gefühl der Blockade im Ohr.

    • Vermindertes oder gedämpftes Hörvermögen, das bis zu einem vorübergehenden vollständigen Hörverlust führen kann.

    • Anhaltendes Gefühl von „Wasser im Ohr“, selbst nach dem Auftauchen und Ausruhen.

    Gelegentlich ist Wasser im Ohr lediglich auf angesammeltes Ohrenschmalz zurückzuführen, das durch eine professionelle Ohrreinigung leicht beseitigt werden kann. Anhaltende Symptome deuten jedoch wahrscheinlich auf ein Barotrauma hin und erfordern sofortige ärztliche Hilfe.

Vorbeugende Maßnahmen

Richtige Druckausgleichstechniken und vorsichtiges Tauchverhalten reduzieren das Barotrauma-Risiko erheblich:

  • Üben Sie beim Abtauchen regelmäßig und sanft Druckausgleichsmethoden aus.

  • Tauchen Sie niemals, wenn Sie unter einer verstopften Nase, Erkältungssymptomen oder einer Mittelohrentzündung leiden.

  • Setzen Sie den Abstieg nicht fort, wenn Sie Ohrenbeschwerden haben - halten Sie inne, steigen Sie leicht auf und versuchen Sie erneut, den Druckausgleich durchzuführen.

  • Achten Sie auf eine gute Ohrenhygiene, um übermäßige Ohrenschmalzbildung zu vermeiden und freiere Druckausgleichswege zu gewährleisten.

Wichtigkeit ärztlicher Hilfe

Aufgrund des Risikos bleibender Schäden oder Infektionen ist eine sofortige ärztliche Versorgung bei Auftreten von Barotrauma-Symptomen unerlässlich. Das Ignorieren von Symptomen kann zu chronischen Ohrenproblemen führen, darunter dauerhafte Hörschäden oder chronische Infektionen.

Das Verständnis und der aktive Umgang mit Barotraumata sorgen für sicherere und angenehmere Taucherlebnisse und reduzieren das Risiko schwerer Verletzungen deutlich.