Lungenbarotrauma

Verständnis von Lungenbarotrauma beim Freitauchen

Was ist ein Lungenbarotrauma?

Ein Lungenbarotrauma, umgangssprachlich als „Lungensqueeze“ bekannt, bezeichnet Verletzungen, die durch Druckunterschiede auf die Lunge verursacht werden. Es gilt als eines der ernsthaftesten Risiken beim Freitauchen und kann unbehandelt potenziell tödliche Folgen haben. Bild eines Lungenbarotraumas

Wie entsteht ein Lungenbarotrauma?

Beim Freitauchen tritt ein Lungenbarotrauma hauptsächlich auf, wenn Taucher unterhalb ihres Restlungenvolumens (RV) abtauchen und ohne ausreichende Vorbereitung oder Anpassung weiter hinabtauchen. Im Wesentlichen setzt ein zu schneller und tiefer Tauchgang die Lunge Drücken aus, denen sie nicht standhalten kann. Der menschliche Körper benötigt Monate oder sogar Jahre, um sich sicher an größere Tiefen anzupassen.

Allerdings beseitigt selbst eine Tiefeanpassung das Risiko nicht vollständig. Auch erfahrene Freitaucher können durch Stress, unzureichende Entspannung oder Kälteeinwirkung Lungenverletzungen erleiden. Stress und Kälte führen dazu, dass sich die Muskeln um die Lunge anspannen, was ihre Dehnfähigkeit und Reaktion auf den steigenden Unterwasserdruck beeinträchtigt. In solchen Fällen ist es entscheidend, das Risiko frühzeitig zu erkennen und den Tauchgang sofort abzubrechen, um Verletzungen zu vermeiden.

Im Gegensatz dazu tritt beim Gerätetauchen ein Lungenbarotrauma meist beim Aufstieg durch Luftanhalten auf. Beim Freitauchen ist eine Verletzung in der Tiefe zwar seltener, kann aber zur Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge führen. Beim Auftauchen kann die sich ausdehnende Luft ähnliche Komplikationen wie beim Gerätetauchen verursachen.

Auswirkungen von Flüssigkeit in der Lunge

Wenn Lungengewebe durch Druckunterschiede reißt, dringen Flüssigkeiten in die Luftwege der Lunge ein, um den negativen Druck auszugleichen. Diese Flüssigkeitseinlagerung beeinträchtigt oder verhindert den Gasaustausch, was das Atmen extrem erschwert oder unmöglich macht.

Anzeichen und Symptome

Die frühzeitige Erkennung von Symptomen ist entscheidend für eine sofortige Intervention. Häufige Anzeichen eines Lungenbarotraumas sind:

  • Anhaltende Engegefühl in der Brust

  • Keuchen und Atemwegsverengung

  • Atemnot oder Schwierigkeiten, selbst nach dem Auftauchen wieder zu Atem zu kommen

  • Ständiger Husten, möglicherweise mit rosafarbenem, schaumigem Schleim

  • Anhaltende Müdigkeit

Das Auftreten eines oder mehrerer dieser Symptome weist stark auf ein Lungenbarotrauma oder eine Atemwegsverletzung hin.

Lungenbarotrauma ernst nehmen

Jeder Vorfall eines Lungenbarotraumas ist ernst und darf niemals unterschätzt werden. Das Ignorieren von Symptomen oder das vorzeitige Wiederaufnehmen des Tauchens kann Verletzungen verschlimmern und langfristige gesundheitliche Folgen oder sogar Todesfälle verursachen. Ein sofortiger Stopp der Tauchaktivitäten sowie eine fachärztliche Untersuchung sind unerlässlich. Nach einem diagnostizierten Lungensqueeze sollten Taucher mindestens eine Woche auf das Freitauchen verzichten, um eine vollständige Erholung zu gewährleisten.

Sicherheit zuerst

Verantwortungsvolles Freitauchen bedeutet, die eigenen Grenzen zu kennen, den Anpassungsprozess des Körpers zu respektieren und bei Verletzungen sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denken Sie daran: Prävention und Bewusstsein sind Ihre besten Werkzeuge unter Wasser.