Korallenarten im Roten Meer
Einführung
Das Rote Meer beherbergt eine außergewöhnliche Vielfalt. Über 200 Steinkorallen-Arten und zahlreiche Weichkorallen gedeihen bei hoher Salinität, warmem Wasser und nährstoffarmen Bedingungen. Diese Umwelt hat besonders widerstandsfähige Arten hervorgebracht.
Steinkorallen (Scleractinia)
Steinkorallen bauen Riffe durch Kalziumkarbonat-Skelette. So entstehen Lebensraum und Küstenschutz.
Wichtige Gruppen der Steinkorallen
- Verzweigte Korallen: Acropora wachsen baumartig und bieten vielen Tieren Versteck.
- Verzweigt/submassiv: Pocillopora verrucosa („Blumenkohlkoralle“) in flachen, wellenreichen Bereichen.
- Massive Korallen: Porites lutea bildet langlebige Kuppeln und prägt Saumriffe.
- Hirnkorallen: Favia mit labyrinthartigen Rippeln, robust gegen Wellen und Temperatur.
- Krusten/Platten: Montipora stabilisiert den Untergrund als Platten oder Krusten.
- Submassiv: Goniastrea mit dicht gepackten Koralliten erhöht die Riffdichte.
Weichkorallen (Alcyonacea)
- Pulsierende: Xenia mit rhythmischen Polypenbewegungen.
- Baumartige: Dendronephthya in kräftigen Farben an tieferen Hängen.
- Ledrige: Sarcophyton häufig auf Riffplateaus.
Feuerkorallen (Hydrozoa: Millepora)
Keine echten Korallen, sondern Hydrozoen. Millepora wächst schnell, ähnelt Steinkorallen und besitzt Nesselkapseln mit spürbarem Stich. Oft Erstbesiedler gestörter Stellen.
Besondere Anpassungen im Roten Meer
- Hitzetoleranz: Viele Arten tolerieren Sommerwerte bis ~32 °C.
- Hohe Salinität: Bestände bei ~40–42 PSU bleiben stabil.
- Symbionten: Wärmetolerante Symbiodiniaceae unterstützen Resilienz.
- Golf von Akaba: Nördliche Riffe zeigen auffällige Bleiche-Resistenz.
Bedeutung
Riffe des Roten Meeres tragen Fischerei, Tourismus, Küstenschutz und enorme Artenvielfalt. Sauberes Wasser, geringer physischer Schaden und umsichtiges Küstenmanagement sichern diese robuste Naturkapitalbasis.
