Der menschliche Körper und Freitauchen

Wie wirkt sich Freitauchen auf den menschlichen Körper aus?

Freitauchen hat viele physiologische Auswirkungen auf den menschlichen Körper, insbesondere wenn der Atem über längere Zeit angehalten wird, darunter.

1- Sauerstoffmangel (Hypoxie):

Eine der größten physiologischen Herausforderungen beim Freitauchen ist der Sauerstoffmangel, wenn der Taucher den Atem anhält.
Wenn Sauerstoff verbraucht wird und der Kohlendioxidspiegel steigt, gerät der Körper in einen Zustand der Hypoxie. Die Reaktion des Körpers auf Hypoxie umfasst eine erhöhte Herzfrequenz, einen erhöhten Blutdruck
und eine Verschiebung des Blutflusses zu lebenswichtigen Organen, um Sauerstoff zu erhalten.

2- Erhöhter Kohlendioxidspiegel (Hyperkapnie):

Wenn eine Person den Atem anhält, steigt der Kohlendioxidspiegel im Körper. Dies führt zu einem Gefühl von Lufthunger und löst den Drang zum Atmen aus.
Die Toleranz des Körpers gegenüber erhöhten Kohlendioxidspiegeln ist von Person zu Person unterschiedlich und kann durch spezielle Atemanhalteübungen trainiert werden.

3- Blutverschiebung:

Beim Freitauchen tritt ein Phänomen auf, das als Blutverschiebung bekannt ist. Beim Abtauchen wird Blut aus peripheren Blutgefäßen in die Brusthöhle verschoben,
wodurch die Lunge kollabieren kann, ohne dass ein Barotrauma entsteht. Dies hilft, Sauerstoff zu sparen und ermöglicht größere Tiefen beim Freitauchen.

4- Bradykardie (verlangsamte Herzfrequenz):

Freitauchen ist mit einem Tauchreflex verbunden, zu dem Bradykardie gehört - eine deutliche Verringerung der Herzfrequenz. Dieser Reflex hilft, Sauerstoff zu sparen, indem er die Arbeitsbelastung des Herzens minimiert.
Der Tauchreflex ist in kaltem Wasser stärker ausgeprägt und variiert von Person zu Person.

5- Periphere Vasokonstriktion:

Als Reaktion auf das Eintauchen in kaltes Wasser erfährt der Körper eine periphere Vasokonstriktion, bei der sich die Blutgefäße in den Extremitäten zusammenziehen, um Wärme zu bewahren und den Blutfluss zu lebenswichtigen Organen umzuleiten.

6- Milzkontraktion:

Freitauchen kann die Milz zur Kontraktion anregen, wodurch gespeicherte rote Blutkörperchen in den Kreislauf freigesetzt werden. Dieser Prozess, bekannt als Milzkontraktion,
erhöht vorübergehend die Sauerstofftransportkapazität des Blutes und hilft beim Anhalten des Atems.

7- Barotrauma und Druckausgleich:

Druckänderungen beim Freitauchen können zu einem Barotrauma führen, bei dem Druckungleichgewichte Ohren- und Nebenhöhlenbeschwerden verursachen.
Druckausgleichstechniken sind wichtig, um den Druck auszugleichen und Verletzungen vorzubeugen, insbesondere beim Abstieg.

8- Stickstoffnarkose:

Obwohl nicht so ausgeprägt wie beim Gerätetauchen, kann es beim Freitauchen in größeren Tiefen zu einer Stickstoffnarkose kommen.
Dieser Zustand ist durch einen veränderten Geisteszustand gekennzeichnet, der den Auswirkungen einer Alkoholvergiftung ähnelt,
aufgrund der narkotischen Wirkung von Stickstoff unter Druck.


* Für Freitaucher ist es von entscheidender Bedeutung, eine angemessene Ausbildung zu absolvieren, um Fähigkeiten zum Anhalten des Atems zu entwickeln, Sicherheitsprotokolle zu verstehen und potenzielle Risiken zu minimieren.
Freitauchen kann, wenn es verantwortungsbewusst praktiziert wird, einzigartige Erfahrungen und Vorteile bieten, man sollte sich jedoch seiner Auswirkungen auf den Körper und der Bedeutung von Sicherheitsmaßnahmen bewusst sein.